Über das Modell

Management wird komplexer und anspruchsvoller. In einer unübersichtlichen und vernetzten Welt beruht wirksames Management auf vielfältigen Voraussetzungen. Diese fundiert zu verstehen, wird zunehmend wichtiger. Nur auf dieser Grundlage kann die eigene Management-Praxis so praktiziert werden, dass sich die organisationale Wertschöpfung im Zusammenspiel mit der steigenden Umweltdynamik erfolgreich weiterentwickelt.

Für Management-Verantwortliche ist es unerlässlich, sowohl die verantwortete organisationale Wertschöpfung als auch die hierzu erforderliche Management-Praxis immer wieder sorgfältig zu reflektieren. Hierzu sind förderliche Kommunikationskontexte, eine differenzierte Sprache und ein integrativer Ordnungsrahmen essentiell. Denn damit wird die Voraussetzung geschaffen, die komplexen Herausforderungen, mit denen sich die heutige Management-Praxis konfrontiert sieht, greifbar zu machen und gemeinsam diskutieren zu können. Genau dazu dient das St. Galler Management-Modell seit der 1. Generation von Hans Ulrich und Walter Krieg (1972).

Das SGMM ist nicht einfach eine Sammlung von konzeptionellen Modellschemen, sondern ein Text, in dem zwei komplementäre Perspektiven zum Zusammenspiel von Umwelt, Organisation und Management in Form eines integrierten Modells zur Darstellung gebracht werden. Beide Perspektiven, die Aufgabenperspektive zum einen, und die Praxisperspektive zum anderen, bilden in ihrem Zusammenwirken das St. Galler Management-Modell (SGMM).

  • Die Aufgabenperspektive rückt eine betriebswirtschaftlich orientierte, auf Sachaspekte fokussierende Analyse und Gestaltung von organisationaler Wertschöpfung als zentrale Managementaufgabe ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
  • Die Praxisperspektive beleuchtet komplementär die grundlegenden ressourcenbezogenen, kulturellen und kommunikativen Voraussetzungen der Wirksamkeit von Management. Damit versuchen wir mit dem vorliegenden Buch, die Lesenden schrittweise mit neuen Sichtweisen von Umwelt, Organisation und Management vertraut zu machen.

Aus einer systemischen Perspektive erscheint vieles, was uns allen bereits mehr oder weniger gut vertraut ist, ganz anders, als wir dies gewohnt sind. Um innovative Zukunftsbilder und Handlungsmöglichkeiten erschliessen zu können, und um unhinterfragte Selbstverständlichkeiten einer öffnenden Reflexion zugänglich zu machen, ist es aber unumgänglich, hierzu auch neuartige und damit ungewohnte Sprach- und Denkformen zu entwickeln.